Lausiger Prozess zur HaSi

Am 17. August 2018 versucht das städtische Unternehmen HWG erneut den von hunderten HallenserInnen genutzten Freiraum HaSi mittels einer Räumungsklage vor dem Landgericht den Gar aus zu machen. Und es geht der HWG nur um die Kohle, wie der Geschäftsführer Jürgen Marx mehrmals öffentlich kundtat.

Das es ein unabhängiges Verkehrswertgutachten gibt, welches den Wert der Liegenschaft auf 1€ schätzt, scheint darauf keinen Einfluss zu haben. Die Frage, ob das was dort seit 2016 entstanden ist, nicht erhaltenswert ist, wird nicht gestellt. Man glaubt mit der Liegenschaft Hafenstraße 7 richtig Kasse machen zu können. Und Projekte die versuchen der allumfassenden Verwertungslogik etwas entgegenzustellen, sind da logischerweise nur lästig. Wann, wie genau und was statt der HaSi sonst dort entstehen soll, weiß man noch nicht so genau. Hauptsache erst einmal leer machen.

Aber nicht nur die HWG will sich zum Totengräber der HaSi machen, auch die lokale SPD hat mit ihrer Blockade der Stadtratsbeschlüsse tatkräftig zur jetzigen Situation beigetragen. Trotzdem sind wir weiterhin zu aufrichtigen Gesprächen mit allen Beteiligten über eine Weiterführung des Projektes bereit.

Das ein weiterer selbstverwalteter Ort in Halle verschwinden soll, ist für HWG und SPD kein Problem. Aber es ist für uns ein Problem! Es ist ein Problem für viele HallenserInnen und für all jene Menschen, die überall für ähnliche Projekte kämpfen. Getrieben von der Idee, dass es Räume braucht, die frei sind von staatlicher Bevormundung und Profitstreben. Getrieben von der Notwendigkeit, Alternativen zu herrschenden Verhältnissen zu schaffen: in Berlin, Bonn, Köln, Aachen, Bochum, Leipzig, Jena, Frankfurt (Main), Göttingen, Marburg, Hamburg u.v.m.

Unsere Waffen sind nicht Anwälte und Räumfahrzeuge. Unsere Waffe heißt Solidarität! Und die fängt mit einem Räumungstitel erst richtig an.